Warum etwas ändern, wenn es funktioniert!

Veränderung fällt Menschen oft schwer, und das gilt auch für Mitarbeiter in Unternehmen. Nach dem sich IT-Abteilungen bereits seit Monaten mit der Einführung einer neuen Technologie auseinandergesetzt haben und somit den Mitarbeitenden einige Schritte im Veränderungsprozess voraus sind, stossen sie bei der Einführung häufig auf verständnislose Mitarbeitende. Der Einwand «Warum etwas ändern, wenn es funktioniert.» mag im ersten Moment negativ erscheinen, hat jedoch seine Berechtigung. Wie geht man also mit sogenannten Bestätigungsirrtümern um und handelt es sich wirklich immer um Irrtümer?

Was ist eigentlich ein Bestätigungsirrtum?

Nehmen wir an, du bevorzugst Skype gegenüber MS Teams, und plötzlich wird in deinem Unternehmen MS Teams eingeführt. Du erhältst alle notwendigen Informationen, Erklärvideos und Anleitungen zu dem neuen Tool. Unser Gehirn tendiert jedoch dazu, vorrangig jene Informationen wahrzunehmen, die unsere bestehenden Präferenzen bestätigen – das ist der Bestätigungsirrtum. Es bedeutet, dass wir oft unbewusst Entscheidungen treffen und Überzeugungen vertreten, die unsere vorherigen Annahmen stützen. Mitarbeitende hören in diesem Fall mehr auf Argumente, die zeigen, wie gut Skype ist und beachten kaum die Nachteile oder Kritiken. Dies erschwert es, die Meinungen der Mitarbeitenden zu ändern, selbst wenn stichhaltige Gründe dafür vorliegen.

Wie gehe ich mit Bestätigungsirrtümern im Change um?

Ein Bestätigungsfehler kann erhebliche Widerstände gegen Veränderungen hervorrufen. Deshalb ist es wichtig, diese ernst zu nehmen und sich in die Perspektive der Mitarbeiter zu versetzen. Wir empfehlen folgenden Ansatz:

Aktives Zuhören – Das A und O bei der Einführung neuer Technologien ist aktives Zuhören. Es gilt die Schmerzpunkte und Bedürfnisse der Mitarbeitenden zu erheben, in dem gezielte Fragen gestellt und aktiv zugehört wird. Es gilt den Ursprung des Bestätigungsirrtums zu identifizieren, um einen echten Mehrwert und ein besseres Verständnis zwischen Mensch und Technologie zu etablieren. Nur wenn neue Technologien echte Probleme des Alltags der Mitarbeitenden lösen, können sie effektiv eingesetzt werden. Dies stärkt die Akzeptanz und löst Bestätigungsirrtümer auf.

Change Champions – Menschen lassen sich lieber durch Vertrauenspersonen überzeugen. Mitarbeitende, die bereits von der neuen Technologie überzeugt sind, können helfen, Bestätigungsirrtümer bei ihren Kolleg:innen zu überwinden. Ideal ist es, wenn diese Change Champions in einem ähnlichen Arbeitsumfeld tätig sind und aus ihrer Erfahrung berichten können. Dies stärkt das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit.

Erleben der Veränderung – Den Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, neue Technologien zu erleben und auszuprobieren, ist äusserst wirkungsvoll. Noch effektiver ist es, wenn das Ausprobieren entlang von Use Cases erfolgt, welche spezifische Schmerzpunkte der Mitarbeitenden lösen. Denn wenn sie den positiven Effekt auf ihren Arbeitsalltag spüren, wird die Frage, warum man etwas ändern sollte, oft hinfällig.

Fazit

Lasst uns gemeinsam Bestätigungsirrtümer aufbrechen, in dem wir aktiv zuhören und die Perspektive der Mitarbeitenden einnehmen. Denn nur mit ihnen kann das wahre Potenzial neuer Technologien ausgeschöpft werden.

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